Ehemaliger Schieferstollen

Im Bermecketal findet sich direkt am Weg das Stollenmundloch der stillgelegten Schiefergrube 'Marsfeld'.

Sogenannter „Verleihungsriß“ des Bergwerksfeldes „Ferdinand modo Marsfeld“ von 1858. Im kleinen Kästchen ist der „Fundpunkt Ferdinand“ hervorgehoben, heute kaum noch erkennbar am Kalvarienberg gelegen, in der Mitte des größeren Kästchens unten ist der Stollen eingezeichnet. Auch der oberhalb davon eingetragene „Alte Dachschieferbruch“ lässt sich noch heute nördlich der Bebauung des Langenbruchs im Wald finden.

Mündung des Stollens in die ca. 100 qm große Abbaukammer der ehemaligen Schiefergrube.

An vielen Stellen in der Grube bilden sich Sickerwasseransammlungen. Die vergleichsweise geringe Tiefe der Grube führt dazu, dass Regenwasser schnell in die Grube eindringen kann.

Im Bermecketal findet sich direkt am Weg das Stollenmundloch der stillgelegten Schiefergrube “Marsfeld”.

Kulm-Tonschiefer

Kulm-Tonschiefer des Unterkarbon finden sich in verschiedenen Vorkommen nördlich, östlich und südlich von Hirschberg. Der Kulm-Tonschiefer wurde vor rund 330 Millionen Jahren gebildet. Im Erdzeitalter des Karbon lag der Bereich des heutigen Sauerlandes in einem Meeresbecken. In diesem Becken lagerten sich tonige und sandige Sedimente ab, die vom Festland her ins Meer gespült wurden. Auch Fossilien finden sich in diesen Schichten, z.B. Abdrücke der Muschel Posidonia becheri. In der sogenannten variszischen Orogenese (= Gebirgsbildung), vor ca. 300 Millionen Jahren, wurden die Schichten verschoben und gefaltet. Durch diese Faltungen unter hohem Druck kam es zur typischen plattigen Struktur des Schiefersteines.

Schiefergrube Marsfeld

Als „Schiefersteinberg“ wird dieser Bereich schon auf alten Karten bezeichnet. Verschiedene kleinere Schurfgruben und Steinbrüche in der Umgebung zeigen, dass hier in der Vergangenheit intensiv nach Dachschiefer gegraben wurde. Der hier gefundene Schiefer macht auf den ersten Blick einen qualitätvollen Eindruck.

1858 wurde das Bergwerksfeld „Marsfeld“ verliehen, 1859 das Bergwerksfeld „Marsfeld II“. Damit war die bergrechtliche Grundlage für den folgenden Abbau von Schiefer gelegt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in der Grube von verschiedenen Besitzern, bzw. Pächtern jeweils kurzfristig gefördert. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Betrieb der Schiefergrube noch einmal aufgenommen: Von 1946 bis 1948 wurde in etwas größerem Maße Schiefer gebrochen. Die größte Beschäftigtenzahl der Grube war mit 10 Mann erreicht. Das gewonnene Material offenbarte jedoch bald seine Mängel, da es schon nach wenigen Jahren in Zerfall überging, außerdem bleichte der Schiefer sehr schnell aus.

Der Stollen führt fast 80 m weit in den Schiefersteinberg, mündet in einen ca. 100 qm großen Abbau-Hohlraum, in dem der Schieferstein gebrochen wurde.

Das Stollenmundloch des Hirschberger Schieferstollens ist das einzige denkmalgerecht hergerichtete Relikt des Bergbaus im Warsteiner Raum.

Schiefer als typischer Baustoff im Sauerland

Mit Schieferplatten gedeckte Dächer und mit Schieferplatten verkleidete Wände gelten heute als typisches Bild von Häusern im Sauerland. Das war nicht immer so. Bis weit in die Neuzeit war Stroh das am häufigsten verwendete Material für die Dacheindeckung. Strohgedeckte Häuser und offene Feuerstellen in den Häusern führten immer wieder zu Bränden, bis hin zu den großen verheerenden Stadtbränden, die in der frühen Neuzeit immer wieder ganze Orte in Schutt und Asche legten (in Hirschberg in den Jahren 1778 und 1788). Der feuerfeste und langlebige Schiefer, der im Sauerland an vielen Stellen abgebaut werden konnte, wurde deshalb im Laufe des 19. Jahrhunderts zum vorherrschenden Baustoff für die Dacheindeckung. Teilweise wurde die Eindeckung mit Schiefer oder Ziegeln behördlich verordnet, auch waren die Beiträge für die im 19. Jahrhundert aufkommenden Feuerversicherungen für strohgedeckte Häuser deutlich höher. Heute (Stand 2011) gibt es nur noch ein einziges Bergwerk im Sauerland: Die Schiefergrube Magog in Bad Fredeburg.